Montag, 29. September 2014

Lightart-Performance-Photography - "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" oder "Der Teufel steckt im Detail!"...


Wie bereits angekündigt, war ich an diesem Wochenende in Hamburg zu einem weiteren Workshop mit JanLeonardo Wöllert bei der FF-Fotoschule in Hamburg.

In diesem Post geht es aber nicht um den Workshop ( zu dem wird es einen eigenen Post geben), sondern um eine Aktion am Donnerstag und welche Lehre ich für mich daraus ziehe! 

Für den Donnerstag hatte ich die Anreise geplant. Wie schon beim letzten Mal wollte ich gerne die Zeit nutzen. Da traf es sich sehr gut, dass mir die Fotografin Karin Brodowsky vorschlug nach Elmshorn zu kommen,  um eine LAPP-Session mit ihr zu machen.

Ich schätze Karins Arbeiten sehr und kann Euch nur einladen, ihre Seite über den Link aufzusuchen und die Bilder anzusehen. Das Tolle war, dass Karin auch direkt eine interessante Location in petto hatte und so musste ich nicht lange überlegen!

Wir trafen uns vor Ort gegen 22:30 Uhr und nahmen erst einmal die Location in Augenschein. Danach schleppten wir die Kisten und Kasten in den ersten Stock des Gebäudes und ich wunderte mich nicht schlecht, was Karin alles aus ihrem Wagen hervorzauberte! 

Was sind für mich jetzt die wichtigsten Bausteine einer Performance und hat zugleich das Potential für Schwierigkeiten!?...
  • Planung ist das halbe Leben! - Wir hatten uns zwar im Vorfeld einige Gedanken gemacht, was wir beide gerne für Performances machen wollen, aber das Ganze dann doch nicht vom Ablauf her festgelegt oder strukturiert. Das mag jetzt nach einem starren Muster klingen, aber es kann helfen, wenn, wie wir gleich sehen werden, technische Probleme oder andere Dinge dazu führen, dass die Performance oder das resultierende Bild nicht gefällt. 
  • Es kommt auf die Technik an! - Ich hatte geplant mit meinem Performance-Stick Bilder mit "Orbs" zu machen. Bei der Performance stellte sich das Problem ein, dass aufgrund des verzogenen Haltebolzens der Stick "unrund" lief und ich keinen sauberen Verlauf der Lichtspur hinbekam. Es war dann nur Karins Erfahrung zu verdanken, dass wir die einzelnen Runden fotografierten, um so halbwegs auf das gewünschte Ergebnis zu kommen. Halbwegs deswegen, dass sie nicht verhindern konnte, dass ich mir bei der Durchführung den Stick gegen den Kopf haue und damit eine Lampe abschalte! ...Irgendwas ist ja immer! ;)
Alles in allem war das Ganze doch sehr zeitintensiv und hätte mit einem "Plan B" an Performances und besseres Vorbereitung meinerseits zu mehr Ergebnissen geführt.  Ich werde mir das eine Lehre sein lassen und außerdem die Gelegenheit nutzen den Stick zu überarbeiten.

Die Session hat dennoch sehr großen Spaß gemacht und es war schön und inspirierend mit Karin und ihrer guten Freundin zu arbeiten. Ich beendete die Aktion in den frühen Morgenstunden nur ungern, weil ich wusste, dass die nächsten Tage auch länger werden würden!...


Sonntag, 21. September 2014

Photokina 2014 - Rückblick oder "It´s time for a revolution!?"...


" Die Foto (-grafen)-Szene feiert sich selbst" - "Sterben der Dinosaurier und Beginn der Neuzeit" - "Alles ist erlaubt und und der Ausgang ist offen!"...

Das sind die Überschriften, die mir zu meinem persönlichen Rückblick auf die diesjährige Photokina einfallen und meine Eindrücke zusammenfassen!.

Ich möchte diesen Post aber in zwei Abschnitte teilen. Der erste Abschnitt erzählt Euch von meiner zweitägigen Wanderung und erzählt, ob ich mit meinem Plan zurecht gekommen bin. Der zweite und letzte Abschnitt fasst dann meine Eindrücke zusammen und versucht die vielleicht provokanten Thesen zu erklären .

Wie ich Euch im letzten Post erzählt habe, wollte ich die zwei geplanten Tage auf der Photokina in Köln etwas systematischer gestalten. Ich wollte ganz gezielt Hersteller von Produkten aufsuchen, die ich entweder in Gebrauch habe oder die mich für die Zukunft interessieren, um "Feedback" zu geben und / oder mich beraten zu lassen. Außerdem sollte die Photokina dazu dienen, Gleichgesinnte und Freunde zu treffen und auch den einen oder anderen Vortrag zu genießen. 

Auf meinem Weg über die Photokina hat sich im Übrigen die App für das Smartphone voll bewährt. Das Einzige was nicht geklappt hat, war die "Matchmaking"-Funktion, aber das liegt wohl daran, dass ich a) sehr spät Anfragen für Gespräche gestellt habe und b) glaube, dass das Ganze nur im professionellen Umgang Erfolg hat. Naja, egal!...

Ich kann schon vorausschicken, dass ich Punkt 2 am meisten genossen habe. Es war wirklich klasse, Menschen wie Sven Schomburg von Photo-Schomburg das erste Mal zu treffen oder auch andere wie Frank Fischer von der FF-Fotoschule und Thomas Soddemann von echromatique-Fotografie wiederzusehen. Das waren aber nicht die einzigen und ich habe alle Gespräche sehr genossen und mich gefreut, neue Gesichter zu sehen und die alten Bekannten zu treffen. 

Beim ersten Punkt oder den, nennen wir es mal Produkten, waren meine Eindrücke doch schon sehr gemischt in Bezug auf meine kleine und persönliche Agenda. Ich habe mich sehr gut gefühlt bei der Firma Feisol, wo ich namentlich begrüßt wurde (alle Achtung!) und die Gelegenheit hatte, dem Repräsentanten "Löcher in den Bauch" zu fragen, mir Hilfe zu holen, aber auch das Gefühl hatte, meine Eindrücke vom praktischen Einsatz des Statives mit allen Stärken und kleineren Schwächen verstanden zu sehen! 

Das Gleiche gilt auch für die Vertretung von ThinkTank. Hier konnte ich Feedback zu meiner Lieblingsschultertasche, der Retrospective 20 genauso los werden, wie ich über neue Produkte informiert wurde, hier waren die Fototrolleys für mich von Interesse, wobei meine Ansprechpartnerin sich trotz hohem Aufkommen am Stand jede Zeit der Welt für mich nahm. Großes Dankeschön dafür!

Genau das Gegenteil erlebte ich aber auch bei zwei Anbietern. Okay, bei dem einen Anbieter bin ichja nach meinen Tests auch nur "teilüberzeugt" von den geprüften Produkten aber bei anderen, blieb mir schlichtweg "die Spucke weg"! Beim ersten Hersteller, sprach ich mit einem, ich denke mal "Promoter" und schilderte ihm meine Erfahrungen und erzählte von meinen "Tests". Im Augenwinkel konnte ich sehen, dass eine Frau und ein Mann in Anzügen interessiert zuhörten, aber keiner von beiden kam auf die Idee, das Gespräch zu suchen. Das empfand ich als nicht sehr kundenfreundlich und hätte mir einen anderen Umgang gewünscht...

Der "Knaller" war aber Stand des Anbieters meiner zwei Kameragurte. In meinen Augen dient diese Messe auch zum Austausch mit dem Kunden und nicht zum reinen Verkauf. Leider verlief das Gespräch hierzu doch sehr einseitig. Angesprochen auf die "Schwachstellen" der Gurte wurde nur auf erfolgte Änderungen verwiesen, wobei Fragen nach der Notwendig- oder Sinnhaftigkeit von Neuerungen nicht wirklich beantwortet wurden...Ich drücke das hier jetzt sehr sehr freundlich aus, aber die Enttäuschung, insbesondere wegen meiner positiven Einstellung für das Produkt, kann ich nicht in Worte fassen!...

Lassen wir es dabei bewenden! Wie ich erzählt habe, hatte ich noch andere Anbieter auf dem Plan und hier machte ich ganze gute Erfahrungen und konnte genau dass erzielen, was ich mir vorgenommen habe. 

In Bezug auf die angebotenen Vorträge und davon gab es viiiiiiele während der einzelnen Messetage, brach ich mein Vorhaben nach einigen Minuten ab. Der Fotograf, dessen Präsentation ich mir an einem kleineren Messestand ansehen wollte, hatte leider akustisch nicht die geringste Chance gegen die parallel stattfindende Großveranstaltung eines großen Herstellers und die "Zweiseiten-Beschallung" war einfach zu nervig...

Was ich aber festgestellt habe, ist, dass die Anbieter von was auch immer, die etwas erreichen wollen, die derzeitigen Stars der Fotoszene bei sich auftreten lassen und dabei lässt mich das Gefühl nicht los, dass es der Wunsch vieler Fotografen ist, (war es früher die gleiche Kamera oder Ausrüstung zu besitzen) jetzt genauso fotografieren und nachbearbeiten zu können wie ihre "Idole". Da hilft es natürlich, die Nähe "zum Volk" zu suchen und sich für Fotos zur Verfügung zu stellen, denn so etwas verbindet!

Im Gegenteil dazu scheint sich bei der "Hardware" ein Trend- bzw. Generationenwechsel anzudeuten. Lassen wir mal die etwas bigotte Äußerung manches "Szeneanführers" außer Acht, man solle sich nicht so sehr auf Kameras und Ausrüstung, sondern mehr auf das eigene (!?) Fotografieren konzentrieren (siehe Anmerkung oben!), dann stelle ich doch fest, dass die zwei großen Hersteller von DSLRs doch stark zu kämpfen hatten. So voll wie es noch vor zwei Jahren an deren Ständen war, so voll war es in diesem Jahr bei den Herstellern von spiegellosen Kameras. 

Auch ganz nüchtern betrachtet, in Bezug auf neue Produkte wie Kameras und Objektive, war diese Entwicklung zu beobachten. Den Besuchern der Messe entlockten die spärlichen Neuerungen im Portfolio von Canon oder Nikon nur ein müdes Lächeln und es zauberte ein "Leuchten in die Augen" wenn man von Fuji, Sony oder Olympus sprach...

Aber noch etwas anderes fiel auf. Während oben in den großen Messehallen, die neuen Sieger gefeiert wurden und die alten ihre Wunden lecken, schlendert man im unteren Bereich einer Halle an Dutzend Ständen asiatischer Anbieter vorbei, die den Markt in den kommenden Jahren, angefangen mit Systemblitzen bis hin neuerdings zu Objektiven für das MFT-System, weiter beeinflussen werden, denn ich war echt erstaunt bei welchen Produkten sie mittlerweile eine Konkurrenz darstellen. Ausgehend davon, dass die Produkte, die früher nur als schlechte Kopien belächelt wurden, immer besser werden, die Anbieter immer mehr Bereiche besetzen und sich das Ganze auch auf den Preis auswirkt, kann man dieser Entwicklung nur mit Spannung und Neugier entgegen sehen.

Mittwoch, 17. September 2014

Photokina 2014 - Ich komme!...oder " I am what I am!"


Mensch, für dieses Mal hatte ich mir sooo viel vorgenommen!

Das ist jetzt meine zweite Photokina, denn wir Ihr seht, habe ich mich 2012 schon ins Getümmel gestürzt und daraus gelernt!?...Richtig! es anders zu machen! 

Damals habe ich mir ein Zwei-Tage-Ticket gekauft, mich nicht informiert, was eigentlich geboten wird und hatte hinterher dicke Füße und einen leeren Kopf. Ich war einfach erschlagen von den riesigen Firmenauftritten, die zum Teil ganze Hallen füllten und wenn ich mich erinnerte, dass ich den einen oder anderen kleinen Anbieter für Systemblitze oder Belichtungsmesser besuchen will, dann war das nur mit "Tagesmärschen" verbunden! 

Mein erster Ansatz war, dass ich schließlich Blogger bin und deshalb wollte ich unbedingt die entsprechenden Veranstaltungen besuchen, um über Highlights des Marktes und neue Innovationen zu berichten!...Erstens bekam ich aber keinen Urlaub für die Woche und zweitens habe ich mich gefragt warum!?...

 " I am what I am!" und daher habe ich mir überlegt, was ich sehen und machen will: 

  1. Produkte, Neuerungen und Hardware - Ich werde die Photokina nutzen, um genau die Produkte und Neuerungen anzusehen, die zu meiner Fotografie und meinen Interessen passen. Ich möchte daher  den Stand von Olympus (Halle 2.2) besuchen, um mir die neuen Objektive der PRO-Serie anzusehen, werde mich an den Ständen der Hersteller herumtreiben, die lichtstarke Teleobjektive anbieten, zu den Herstellern von Filtern (Lee, Format Hightech usw.) und sicher auch zu Yongnuo und ThinkTank gehen, weil ich hier noch Produkte auf dem Wunschzettel habe!
  2. Vorträge und Wissen: Ich habe keine Lust auf ein Shooting, das sicher besser im Rahmen eines Workshops ablaufen würde und mehr bringt, aber ich finde, dass die Photokina und natürlich auch FotoTV (die geben dieses Jahr echt Gas!!! - Also schaut vorbei!) gute Fotografen und spannende Themen anbieten, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt oder die Vorträge anbieten, die eher selten präsent sind. Gute Beispiele hierfür sind zum Beispiel der britische Fotograf Karl Taylor oder Robert Maschke. Bei letzterem bin ich allerdings sehr betrübt, dass ich ihn nicht "live" erleben kann, aber seine Fotografien sind einfach klasse!!!
  3. Socialising und Netzwerken: Was ich beim letzten Mal so gar nicht auf dem Screen hatte und worauf ich mich besonders freue, ist das Treffen von anderen Fotografen. Das sind jene, die meinen Weg beeinflusst haben, wie Frank Fischer, JanLeonardo Wöllert oder Thomas Leuthard und andere, die ich kennenlernen durfte und die ich menschlich und wegen ihrer Arbeit schätze und inspirierend finde.
Okay, wie setze ich das Ganze jetzt um: 

Vorausschicken möchte ich schon einmal, dass ich mich im Vorfeld bei allen Möglichkeiten um freie Tickets "bemüht" habe. Facebook bot dort entsprechende Möglichkeiten und so hatte ich das Glück zwei Karten "geschenkt" zu bekommen bzw. zu gewinnen. Besonders froh war ich, dass einer meiner "Sponsoren" die Firma Feisol ist, deren Stativ, das CT 3441S, ich immer noch für das beste "Immer-dabei-" und Reisestativ halte und die ich sicher an ihrem Stand in Halle 4.1 - Stand A39 besuchen werde!

Bleiben wir bei der Planung! Ja auch dabei bieten die sozialen Medien eine große Hilfe. Anstatt auf den Firmenseiten zu suchen oder sich durch alle möglichen Untermenus der offiziellen Seite der Photokina 2014 zu fräsen, habe ich mir im Vorfeld und auch jetzt die entsprechenden Informationen zur Lage der Stände und der täglich wechselnden Veranstaltungen als Termine auf meiner Facebook-Seite markiert und kann mich daran orientieren.

Wer nicht so sehr auf Facebook steht, dem sei die sehr gute Übersicht von Michael Omori Kirchner auf seiner Seite "fotografr.de" ans Herz gelegt. Hier findet Ihr eine sehr gute Aufstellung über die Firmen, die Euch interessieren könnten oder die Veranstalter, die ein Bühnenprogramm haben. Schaut doch einfach mal ´rein!

Was ich auch sehr hilfreich und gut fand, ist eine Applikation, die es für Smartphones gibt und die mir verschiedene Möglichkeiten bietet: 
  • Ausstellerverzeichnis mit persönlicher Merkliste
  • Produktverzeichnis
  • Interaktiver Hallenplan mit Routenplaner zum Messestand
  • Rahmenprogramm der Messe
  • Informationen zu dem Messegelände, zu den Öffnungszeiten,usw.
  • Shops & Services
  • Integrierter Zugang zu Matchmaking365, mit dem Sie bereits vor Messebeginn Ihre Anfragen an die Aussteller stellen können.
  • Synchronisierung mit der Kalender- und Adressbuchfunktion Ihres Smartphones
Vorbei sind also (hoffentlich) die Zeiten, wo ich mit Ausdrucken in der Tasche unterwegs war, um mir die entsprechenden Stellen zu suchen. Ich bin sehr gespannt, ob die Funktion des "Matchmakings"  wirklich so einfach funktioniert und werde sicher den Versuch starten meinen Besuch bei den Herstellern auf diesem Weg "anzukündigen". 

Was habe ich noch vergessen!? - Ach, ja! Das Thema: "Ich packe meinen Koffer und nehme mit...": 
Wir reden nicht von bequemen Schuhen und Kleidung, aber so wie auf dem Bild werde ich wohl auch nicht mehr herumlaufen. 

Ich werde vielleicht einen Kamerabody zum Testen von Objektiven mitnehmen, aber vor allem etwas zu schreiben, Visitenkarten, einen USB-Stick mit Bildern, die ich ausdrucken lassen kann (Thema - Portfolio) und das alles in einer großen Tasche, die Platz für "Mitbringsel" bietet und sich gut einige Stunden tragen lässt!...

Ja, und wenn der Messetag zu Ende ist, dann ist vielleicht auch noch Zeit für ein gutes Gespräch und ein kühles Bier bei einer Aftershow-Party!

Vielleicht sieht man sich! 

Stay tuned!

Sonntag, 14. September 2014

"Bonn 5 Uhr 30" - Bilder im Kopf


Als am Morgen um kurz vor fünf der Wecker klingelt, frage ich mich, ob das wirklich soooo eine tolle Idee gewesen ist, aber dann wird dieser Tag noch gut!

Die Idee zum heutigen Projekt kam mir nach dem letzten Fotowalk in Köln. Ich konnte mir eigentlich ganz gut vorstellen, dass eine Stadt wie Bonn ähnlich Szenen und Motive bietet, so wie ich sie damals in Köln gesucht habe...

Müde und mit einem großen Topf Kaffee im Gepäck steige ich in meinen Wagen und bei der ersten "Station" hätte ich mich schon in den Hintern beißen können, die Idee gerade an einem Samstagmorgen umsetzen zu wollen. Ja, der Tag erwachte gerade, aber die Menschen, jedenfalls einige, schliefen nicht mehr! Holla-die-Waldfee! Was war hier noch los! Partygänger auf dem Weg nach Hause, die Discos und Nachtclubs noch und die Kaffeebuden schon auf! 

Also erst einmal etwas tiefer in die City! Aber da waren natürlich schon die Markthändler und Lieferanten! Mann wie soll man hier einen klaren Gedanken an ein gutes Bild haben! 

Ich weiche dann doch auf die Seitenstrassen des Marktes aus und dann wird es mir doch zu viel und ich gehe zurück zum Wagen und fahre in die Peripherie. Mal sehen, ob dort schon genauso viel los ist wie hier. 

Es ist viel entspannter, aber dafür wird es immer heller und damit werden die Bilder auch mehr vom grauen Morgenhimmel dominiert.

Was sind aber meine eigentliche Probleme? Es sind, und die Lösung sollte erst ein Gespräch am Nachmittag bringen, die technische Umsetzung einer Bildidee und natürlich diese selbst!!!

Okay, was die technische Umsetzung angeht und wir reden nicht von Bildern, die im Rahmen eines Workshops oder bei sonstiger Anwesenheit von professionellen Fotografen entstehen, sondern von den Momenten, wo man alleine loslegt!

Bei der technischem Umsetzung, ist es bei mir so, dass ich manchmal das Eine oder andere nicht im Kopf habe. Nehmen wir mal diesen Tag als Beispiel: Ich ziehe mit meinen beiden Kameras, der Nikon D 800 und der kleinen E-M10 von Olympus los. Die OM-D ist eher für die Polaroids gedacht, steht auf einem der Artfilter und auf ISO-Automatik und wenn ich eine Szene besonders gut finde, dann setze ich mit der D 800 nach. 

Was ich aber im Gegensatz zu meinen Langzeitbelichtungen irgendwie ausgeklammert habe, ist die Tatsache, dass auch die D 800 bei einer Blende von f 8 keine "Wunder" schaffen kann, was die Belichtungszeit angeht und so komme ich schnell in den Bereich der unscharfen bzw. verwackelten Bilder! Mist! 

 Was sind die drei Arten von Unschärfe, die man beachten muss?! - und die aufsteigend von Fotografen selbst beeinflusst werden können: Bewegungsunschärfe, Fokussierungsfehler und falsche Einstellung von Blende und Zeit. 

Tädääh! Ja, wenn die die Kamera bei ISO 6400 eine Belichtungszeit von 1/15 Sek. bei Blende f8 aufruft, warum lieber Fotograf nimmst Du kein Stativ?! Oder wunderst Dich hinterher über unscharfe oder verwackelte Bilder!?...

Ich wundere mich im Nachhinein echt über mich selbst, denn das Stativ hatte ich jedes Mal dabei oder zumindest in erreichbarer Nähe, aber daran gedacht, es zu benutzen, habe ich nicht!...

Kommen wir aber zum wichtigsten Punkt: Bildidee! - oder auch "Geschichte"und damit auch zum großen Lerneffekt des Nachmittags. Was will ich mit dem Bild sagen? Welche Geschichte soll es erzählen und wie halte ich die Spannung...

Wenn ich ehrlich bin, gerate ich hier an die Grenze, es mit Worten beschreiben zu können, aber mir geht es beim Betrachten von Fotografien ja auch so. Spricht mich das Bild an? Macht es neugierig? Was gibt es zu entdecken? Fasziniert mich das Eine oder andere? Oder werde ich eher abgelenkt?!...

Naja, und irgendwann, wenn ich genug geübt habe, dann wird sich vielleicht auch zeigen, dass ICH dieses Bild gemacht habe und ICH habe dann auch meine Art gefunden Bilder zu machen! 

Ich danke Dir, lieber Rolf, für Deine wertvollen Ratschläge, die interessanten Einblicke und Sichtweisen, aber auch für Deine wohlmeinende "Kritik".

So, und das soll es auch für heute gewesen sein. Schönen Sonntag!




Samstag, 6. September 2014

Bericht über den Workshop "Urbane Fotografie" bei Ronny Ritschel von Blogtimes.info in Köln am 05.09.2014


Nachdem ich am Vortag schon an einem echt guten Workshop teilnehmen durfte, habe ich mich doch insgeheim besonders auf diesen Workshop über Urbane Fotografie von Ronny Ritschel gefreut!

Warum? Nun ich werde einfach zitieren, wie Ronny die Thematik beschreibt: 
"Mit Urbaner Fotografie vereine ich städtebauliche, landschaftliche Motive und die Straßenfotografie. Durch dieses gezielte Zusammenspiel beider Themenbereiche erreiche ich eine Interaktion, die mir das gewisse Etwas in der vielleicht eher ruhigen Architektur oder Landschaftaufnahme vermittelt. Zudem ist es immer wieder eine Herausforderung, diese Motive zu finden, zu sehen um im richtigen Moment den Auslöser zu drücken. Der Mensch kann, muss aber nicht immer in den Aufnahmen vorkommen".

Bei meiner Vorliebe für die Langzeitbelichtungen und die Streetfotografie  war ja wohl sonnenklar, dass ich bei diesem Workshop unbedingt teilnehmen muss!!!


Wir trafen uns am Freitagmorgen am Domforum in Köln und auch dieses Mal empfand ich es als äußerst angenehm, dass wir nur sechs Leute waren. 

Ronny erklärte uns den Hintergrund seiner urbanen Fotografie und wie schon am Vortag erläuterte er uns die Herangehensweise und die Umsetzung. Auch an diesem Tag machte er klar, dass es nicht um "schöne Bilder" im Rahmen des Workshop ginge, sondern wir das Prinzip dieser Art zu fotografieren erlernen sollten, was ich auch völlig in Ordnung fand!...

Dann ging es sofort zur ersten praktischen Umsetzung. Wie bei der Landschaftsfotografie stellt man sich die Fragen, wie sieht der Hintegrund aus, wo sind die Ebenen des Bildes, welche Linien führen den Blick? usw. Dann "legt man sich auf die Lauer" und wartet!...


Okay, ich muss gestehen, dass bei manchen Motiven der reine Streetfotograf durchgekommen ist, ich wollte einfach die Menschen als bestimmenden Teil der Bilder haben und nicht nur als Teil davon. Oder es ging mir so, dass ich die dynamische Verzeichnung bzw. die erfasste Bewegung, wie bei dem Treppenläufer, nicht als passend empfand. 


Wir haben dann zu Fuß die Gegend erkundet und sind später noch einmal mit der Bahn zu den Kranhäusern gefahren, wobei ich mich über mich selbst geärgert habe, dass ich das ganze Geraffel für die Langzeitbelichtung bzw. den kompletten Fotorucksack mitgenommen habe. Naja! Irgendwas ist ja immer!...


Am Ende war es fast schon selbstverständlich oder ergab sich als Möglichkeit, Menschen in die klare Struktur der Landschaftsfotografie zu integrieren und sie nicht, wie man das so gerne macht, "weg zu wünschen" oder mittels langdauernder Belichtungszeiten "verschwinden" zu lassen. Es ist einfach eine neue Facette und ich freue mich sehr, dass ich sie kennenlernen durfte. 

Ja, und damit waren zwei sehr intensive Workshops vorüber und ich bedauere, dass sich Ronny Ritschel dazu entschlossen hat, in nächster Zeit keine Workshops mehr anzubieten. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass er auf Grund seiner Expertise in der Durchführung und Nachbearbeitung, der Bandbreite seiner eigenen Arbeiten und der bisher angebotenen Workshops in dieser sehr speziellen Art der Fotografie durchaus eine Führungsrolle erarbeiten könnte, die gerade durch weitere Workshops und Tutorials, aber auch durch spezielle Unterstützung der interessierten Fotografen durch ausgewähltes Equipment ausgebaut werden könnte. 

Lieber Ronny, ich kann Dich nur bitten, das Feld der Langzeitbelichtungen nicht kampflos zu verlassen und den Sieg denen zu gewähren, die es zwar sicher nicht besser machen, aber eben eine bessere oder andere Marketingstrategie haben!

Bericht über den Workshop "Langzeitbelichtung und Nachtfotografie" bei Ronny Ritschel von Blogtimes.info in Köln am 04.09.2014


Ich habe Euch ja schon das eine oder andere Mal von Ronny Ritschel berichtet. Ich lese schon sehr lange seinem Blog und habe auch sein tolles Buch gelesen, das mir bei der Durchführung, aber insbesondere bei der Nachbearbeitung meiner Langzeitbelichtungen geholfen hat.

Ich hatte im letzten Jahr auch schon von meinem Freund Olaf von den Workshops von Ronny Ritschel gehört und als ich jetzt erfuhr, dass es wieder Workshops in der Nähe geben würde, wollte ich unbedingt teilnehmen. 

Der Workshop zum Thema "Langzeitbelichtung und Nachtfotografie", der sich sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene richtet, sollte neben den Voraussetzungen für diese Art der Fotografie vor allem erklären, wann  die Langzeitbelichtung als Gestaltungsmittel eingesetzt werden kann, wie der Aufnahmeprozess einer Langzeitbelichtung aussieht und welche Effekte sich mit einem Graufilter erzielen lassen.


Die Gruppe, die nur aus sechs Fotografen bestand, traf sich um 16:00 Uhr in Köln an den so genannten Kranhäusern, was mich besonders freute, denn die Location hatte ich schon sehr lange "auf dem Schirm", um hier einmal Bilder zu machen.

Ronny versorgte uns mit den wichtigsten Details, die man zur Erstellung von Langzeitbelichtungen wissen muss und dann schwärmten wir aus und versuchten uns an entsprechenden Motiven. Ronny stand dabei jedem mit "Rat und Tat" zur Seite und obwohl es im Workshop primär darum ging, die Grundidee und das Vorgehen zu verstehen, kamen doch mehr oder weniger nebenbei ein paar schöne Aufnahmen dabei heraus.



Der Workshop war sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene geeignet. Den einen wurden am Anfang die wichtigsten Grundlagen erzählt, wobei ich den Ansatz der "Vorauswahl" einer bestimmten Belichtungszeit für das weitere Vorgehen eher verwirrend fand, aber vielleicht sehe ich das auch nur so. 

Die anderen bekamen eine Ahnung davon, wie Ronny Ritschel seine beeindruckenden Bilder in Szene setzt, wie er sie "konzipiert", wie lange eben die Belichtungszeit sein muss und wie er sie berechnet. Es wurden aber auch die "Stolperstellen" wie z.B. der mögliche Lichteinfall bei den Filtern oder am Kameragehäuse, was zur Störung der Belichtung führen kann oder das Bild ganz zerstört. Dinge, die ich zum Teil eben durch Erfahrung lernen musste...

Ich habe die Gelegenheit genutzt, Ronny mit Fragen zu "löchern", die sich mir im Laufe meiner eigenen Versuche immer wieder gestellt hatten. Das waren sowohl Fragen technischer Natur, als auch ganz einfache und praktische Dinge, wie die richtige Distanz beim Fokussieren, aber auch grundlegende Dinge wie Planung und Bildaufbau.



Neu aber nachvollziehbar war der Ansatz, ähnlich wie bei der Peoplefotografie mit "Polaroids" zu arbeiten. Was mir aber sehr imponierte, war die Erläuterung zum eigentlichen Bildaufbau, den Ebenen und Linien, die das Bild bestimmen und das Auge des Betrachters führen. Zu meiner eigenen Schande muss ich gestehen, dass in diesem Zusammenhang ein Buch empfohlen wurde, dass ich zwar habe, aber bisher noch nicht gelesen habe. Es handelt sich dabei um "Der Fotografische Blick" von Michael Freeman. Das Buch gibt es seit diesem Jahr in einer neuen Version, ich habe noch die erste.


Nachdem wir ein paar Mal die Location gewechselt hatten, erklärte uns Ronny die wichtigsten Dinge zum zweiten Teil des Workshops, der Fotografie zu "blauen Stunde" oder bei Nacht. 

Zum praktischen Teil bot er mir netterweise an, sein Weitwinkelobjektiv, das Nikon AF-S Nikkor 16-35mm 1:4G ED VR zu nutzen."Mein lieber Mann!" - Ich habe immer gedacht, dass ich im Moment nicht mehr (bzw. weniger!) als 24 mm am Vollformat brauche, aber nach dieser Erfahrung revidiere ich diese Meinung komplett!...

Auch bei diesem Teil des Workshops betreute Ronny jeden von uns sehr intensiv und es kam mir fast wie ein Coaching vor, wenn er mir mit klaren und einfachen Ratschlägen zur Seite stand. Die Zeit verging daher auch wie im Flug und es war schon deutlich nach 21:00 Uhr, als wir schweren Herzens die Kameras einpackten und uns verabschiedeten. 

Ich fand den Workshop erstklassig und es tut mir für andere interessierte Fotografen ehrlich leid, dass es wohl auf absehbare Zeit keine Kurse mehr bei Ronny Ritschel geben wird. Zu dem Thema werde ich aber im nächsten Post etwas schreiben. 

Ja, genau! Mich erwartete am nächsten Tag noch ein Workshop und der war mindestens genauso spannend!...

Stay tuned!!!