Samstag, 5. März 2016

"Der Freischwimmer" - Oder: Praktische Aktfotografie


"Mutti, hol die Kinder rein!"...
Denn jetzt kommt ein Thema, das unter der Leserschaft, ob nun Fotograf oder nicht, unterschiedlich gesehen wird, was ich eigentlich schon sehr spannend finde, aber das würde jetzt zu weit führen. Ihr könnt aber gerne in den Kommentaren Eure Meinung dazu äußern!

Es handelt sich die Aktfotografie und ich werde Euch an dieser Stelle einfach erzählen, warum ich dieses Shooting gemacht habe. Ganz einfach?! Mir gefällt die Schönheit des weiblichen Körpers eben auch in Aktaufnahmen. Da macht es keinen Unterschied, ob es klassische oder figurative Umsetzungen sind oder eher provokante. Der zweite Grund war, dass ich meine eigenen Erfahrungen machen wollte! Viel zu oft und das ist auch in dem obigen Bild der Fall kommt man aus Workshops und denkt sich: "Wow! Das kann ich jetzt!", aber wie viele von Euch wissen, ist das natürlich nicht der Fall!

Ich möchte in diesem Posting also über meine praktische Herangehensweise sprechen und auch berichten, was ich gelernt habe und wo die "Stolperstellen" waren...

Um es einfacher zu machen, werde ich meine Schilderungen in drei Kapitel einteilen: Die eigentliche Vorbereitung (Bildidee, Model, Planung, usw.), das eigentliche Shooting und die Nachbereitung. 


  • Vorbereitung 
Im Kopf hatte ich zwei Bildideen. Die Eine sollte "Drama" oder "Film Noir" sein. Bilder, die eher in Schwarzweiß wirken, kontrastreich wirken können und vom Posing und Ausdruck eher etwas "härter" sein können... Die Zweite war "Soft Sadness" sollte eher weich sein und so ein wenig an "Desperate Housewife" erinnern. 


Als zweiten Schritt habe ich mich auf die Bildersuche begeben. Dazu habe ich einfach "gegooglet" und vor allem Pinterest genutzt. Hier kann man sich auch Pinwände anlegen, um Bilder, die zu entsprechenden Suchbegriffen passen, abzuspeichern. Neben der Tastatur lag dabei ein Storyboard, also letztlich ein "Spickzettel" auf den ich mir zu meinen Bildern Notizen zu Setup, Belichtung, Licht, Makeup, Kleidung usw. gemacht habe. Das sind letztlich alles Gedanken, die mir bei der Vorbereitung durch den Kopf gegangen sind...
Der dritte Schritt war dann ein passendes Model zu finden bzw. das Shooting dann auch zu planen. Hier bin ich über die Modelkartei gegangen. Hier kann ich Shootings annoncieren oder Models direkt anschreiben, was ich sehr praktisch finde. Es war mir aber auch klar, dass ich eher ein erfahrenes und posingsicheres Model brauchen würde und eines, dass ich auch auf das Genre einlässt. Somit war mir natürlich bewusst, dass ich u.a. auch wegen meines "Anfängerstatus" auf dem Gebiet, also wenig nachzuweisender Referenzen für den Modeljob bezahle (Nix TfP - PAY!), was ich auch völlig in Ordnung fand. 
Gesagt - Getan! Ich fand ein Model und wir besprachen die Bildideen, die Umsetzung und die Abwicklung (Vertrag usw.) und einigten uns auf einen Termin. 


  • Shooting
Mein Storyboard diente mir am Tag des Fotoshootings als Checkliste. Den Transport von Foto-. Blitz- und sonstiger Ausrüstung dann zu stemmen, ist ohne Hilfe dann schon eine Sache für sich!  
Im Homestudio angekommen, ging es dann erst einmal darum ein bisschen zu quatschen und mit dem Model über die nächsten bzw. geplanten Dinge zu sprechen. Die nächste Zeit ist nämlich Teamwork angesagt und dazu gehört einerseits, dass man die Sets miteinander bespricht, die Kleidung und das Makeup abstimmt, usw. Dann machte jeder erst einmal "sein Ding". Das hieß für mich wo möchte ich fotografieren? Kann ich meine Idee da umsetzen? Wie ist das Licht? Brauche ich zusätzliche Lichtquellen?...- "In der Ruhe liegt die Kraft!"
Wenn das Model dann ans Set kommt und die ganzen oben genannten Dinge gut funktionieren, dann kann das ein richtig entspanntes und sehr produktives Shooting geben und so war es dann auch! Wir haben an diesem Nachmittag ein paar Hundert Bilder an vier verschiedenen Sets und drei verschiedenen Licht-Setups gemacht und Spaß hat es am Ende auch gemacht!   
Dann war das "De-Brief"! Wir haben bei einem Kaffee die nächsten Schritte besprochen.  Die einzelnen Dinge aus dem Vertrag wurden noch einmal durchgegangen (z.B. wann sind die Bilder fertig? usw.) und die Verträge unterschrieben. 


  • Nachbereitung
Da saß ich nun zuhause und habe die Bilder erst einmal gesichtet und mir die herausgesucht, die ich abschließend bearbeiten wollte und auch bearbeitet habe. Das Model bekam natürlich direkt einen Dropbox-Link, um sich die fertigen Bilder anzusehen und ich habe sie auch um ihre Meinung gefragt, weil mir das wichtig war...
Wer möchte, kann sich diese Bilder auf "500px" ansehen! Ich möchte an dieser Stelle aber darauf hinweisen, dass es nicht um jugendfreie Bilder handelt und jeder selbst entscheiden sollte, ob er sich die Bilder ansieht! 
Eher lustig in diesem Zusammenhang ist die für mich neue Situation, dass ich für die "jugendfreie" Version der Bilder diese Sternchen und Symbole irgendwie auf meine Bilder bekommen musste, was ich auch noch nie gemacht habe!

  • Fazit
Der Exkurs in die Aktfotografie hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass noch weitere Shootings folgen. Nachdem ich mir zwei oder drei Bildideen ausgedacht habe, fand ich es sehr hilfreich mir eine kleine Checkliste anzulegen. Das Shooting steht und fällt aber mit der Interaktion mit dem Model und wie die Stimmung am Set ist, das Posing aussieht und letztlich die Bilder werden liegt in meiner Verantwortung! 
 
Jetzt bin ich gespannt auf Eure Kommentare!
 
Bis bald! 
 
Euer 
 
DocMinten



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