Freitag, 8. Juli 2016

"F-Day" - Fotografen erobern die Normandie...Oder Fotoreise nach Nordfrankreich 2016 - Teil 1


Ich habe mir lange überlegt, ob ich einen Bericht zu den jeweiligen Tagen schreibe oder ob ich diesen Post zum Anlass nehme, eine Übersicht zu geben und so anderen Fotografen Tipps geben zu können, die das Reiseziel mal "auf dem Zettel haben" sollten. Da mein lieber Fotografenkumpel und Initiator dieser Reise, Olaf sehr gute Berichte über die einzelnen Tage auf seinem Blog veröffentlicht hat, entschied ich mich für die zweite Variante! 

Bei der Planung dieser Reise sollte man sich bewusst sein, dass die Fahrt etwa vom Rheinland bis an die westliche Spitze der Bretagne etwa 1500 km lang ist. Das erfordert zum einen, eine genaue Tagesplanung mit der ungefähren Anzahl der Fotospots und der Dauer an den Locations und den jeweiligen Übernachtungsmöglichkeiten. Frank, der zweite Reiseteilnehmer, hat dank seiner Erfahrung und einer durchgehenden Internetverbindung, die Hotelübernachtungen organisiert, was wir ansonsten vorher oder vor Ort mit großem Zeitverlust hätten machen müssen. Ihm gebührt daher mein ganz besonderer Dank!
Wer überlegt, diese Reise zu unternehmen, sollte sich dessen bewusst sein und vor allem (im Gegensatz zu uns) mehr als eine Woche einplanen. Man kann auch überlegen, die Anfahrt (etwa durch einen Flug) zu "verkürzen" und einen Mietwagen zu nehmen. 
Wer es also etwas "lockerer" angehen will, der findet in "blau" geschrieben, alternative Empfehlungen! 

1. Tag: 


Die erste Etappe der Reise von etwa 150 km führte von Bonn nach Lüttich. Diese Stadt bietet viele Sehenswürdigkeiten, doch wir hatten uns den Hochgeschwindigkeitsbahnhof von Lüttich-Guillemins, der von dem berühmten katalanischen Architekten Santiago Calatrava entworfen wurde, ausgeguckt. 


Der Bahnhof Liège-Guillemins wurde als Teil des europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzes für Thalys- und ICE-Züge 2009 in Betrieb genommen. Auf 5 Bahnsteigen mit 9 Gleisen werden täglich rund 500 Züge abgefertigt. Auffälligstes Merkmal des Gebäudes ist das 200 Meter lange Dach, das sich 40 Meter hoch aufschwingt. Eine Fassade im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Das Dach ist zu beiden Seiten offen. 

Leider hat es an diesem Tag fast durchgehend geregnet und der Dreck auf den Stahlträgern hat mich doch auch etwas "abgeturnt"!

Nach einer Kaffeepause ging es dann ca. 550 km (!) weiter nach Frankreich, genauer gesagt nach Le Havre, wo wir kurz im Hotel eincheckten und dann noch nach "L´Etretat" gefahren sind. Ein kleiner Ort an dem man neben der Strandpromenade zwei Felstore und Steinformationen bewundern kann, die es schon Alexandre Dumas und Claude Monet angetan haben.  



Wie bereits oben erwähnt ist die zweite Etappe doch sehr lang. Es gibt die Möglichkeit eine Station vorher Halt zu machen, etwa an den Schlachtfeldern des ersten Weltkriegs oder der Stadt Rouen.  Rouen ist die Hauptstadt der oberen Normandie und besonders durch ihr pittoreskes Stadtzentrum bekannt. Beim einem Rundgang durch die "Stadt der hundert Kirchtürme", wie sie einst genannt wurde, kann man manche Fotos machen. Die Kathedrale Notre-Dame, der weltbekannte Uhrturm "Gros Horloge" und der alte Marktplatz, auf dem die Jungfrau von Orleans verbrannt wurde, sind nur einige der zahlreichen Sehenswürdigkeiten.

2. Tag: 



Die Fahrt am zweiten Tag ging an die Stränden, an denen die Invasion 1944 stattgefunden hat, den Soldatenfriedhof am Omaha-Beach und das Cap de la Hague mit dem gleichnamigen Leuchtturm. Ein Hotel haben wir dieses Mal in Cherbourg gebucht, das tourmäßig gut liegt, aber den Charme der 70-er Jahre versprüht. Das Bier ist ein Alptraum, aber das ist eine andere Geschichte!



So imposant auch die Anlage ist, so bedrückend ist das Gefühl, dass man als halbwegs fühlender Mensch hat, wenn man an den Gräbern der fast 9000 Soldaten vorbeigeht, die hier beerdigt wurden. 


Da hatte der Friedhof und die dazugehörige Kirche aus dem 14. Jahrhundert einen anderen Charme und war uns als Zwischenstopp auf der Fahrt zum Leuchtturm willkommen. 


Am Kap von La Hague (man kommt auch an der gleichnamigen Wiederaufbereitungsanlage vorbei!) haben wir zünftig gegrillt und danach unsere Aufnahmen gemacht. Ein sehr gelungener Tag, aber es sollten noch weitere Highlights kommen!

Wer es ruhiger haben möchte, könnte an diesem Tag von Rouen aufbrechen und nach L´Etretat fahren. Danach wäre ein Halt an der größten Schrägseilbrücke Europas denkbar, der Pont de Normandie. Das eigentliche Ziel könnte "Honfleur" sein, ein hübscher Fischerort an der Mündung der Seine. Viele Künstler haben sich hier niedergelassen und bescherten Honfleur den Aufstieg zum noblen Seebad. 



- Ende Teil 1 -

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