Sonntag, 27. Juli 2014

Eindruck des Buches "Die Arbeit mit Models" von Robert Kneschke oder "Lesen bildet"...


Ja, ist das so?!...

Zumindest bei Büchern über die Peoplefotografie gehen die Meinungen doch ziemlich auseinander.

Es wird gesagt, dass man den Umgang mit Menschen nicht aus Büchern lernen kann. Das nichts besser wäre, als einfach zu machen und dennoch gibt es einige Bücher auf dem Markt, die versuchen, das Thema "rüberzubringen"...

Ich jedenfalls war neugierig, als mir mein lieber Freund Olaf von dem Buch "Die Arbeit mit Models" von Robert Kneschke erzählte und es mir zur Ansicht überlassen hat.

Auf über 140 Seiten geht der Autor Schritt für Schritt durch die Details, die beim Fotografieren von Modellen zu beachten sind und damit sind auch Menschen gemeint, die das Modeln nicht freizeitmäßig, semi- und vollprofessionell betreiben.

Wer den "heiligen Gral" der Anleitung zum Posing von Modellen sucht, ist bei diesem Buch allerdings genauso falsch wie derjenige, der aberwitzige Beleuchtungs-Setups sucht. Das macht Robert Kneschke auf den ersten Seiten des Buches deutlich...

Das Buch vermittelt vielmehr in den folgenden dreizehn Kapiteln, was alles auf dem Weg zum fertigen Bild zu bedenken ist. Es wird dabei Herangehensweise in einfachen und klaren Worten erklärt wie man z.B. Models findet und aussucht, was eine mögliche Herangehensweise zur Vereinbarung des Shootings ist, usw. 

Der Autor weißt aber auch auf mögliche Fehler und Stolperstellen hin und erläutert, wie er im Laufe der Jahre damit umgegangen ist und was seine Empfehlungen sind. 

Was ist jetzt mein Fazit!? - Das Buch ist ein gut geschriebener Ratgeber all der Dinge, die zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung eines Shootings zu beachten sind. Den Umgang mit Menschen und das Erlernen von totsicheren Anweisungen von Modelposen sucht man genauso vergeblich wie das "große Einmal-Eins" der richtigen Beleuchtung oder der Setups. Das alles will und soll das Buch auch nicht sein. 

Hat man sich das erst einmal vor Augen geführt und bedenkt den Anschaffungspreis in Relation zur Erfahrung und Professionalität des Autors ist es sicher ein guter Einstieg für den Anfänger bzw. Einsteiger auf diesem Gebiet um die wichtigsten Dinge zu verstehen.

Was ist Eure Meinung? 

Ich freue mich auf Kommentare.

Sonntag, 20. Juli 2014

Quicktipp: Limelapse mit der OM-D E-M10: "Die 5-Minuten-Maschine!"


Ich habe Euch in einem anderen Post schon einmal von den ersten Versuchen erzählt, Aufnahmen im Zeitraffer zu machen. In diesem Quicktipp geht es um eine wirklich phänomenale Funktion, der E-M 10, die es Euch ermöglicht, Timelapse-Filme zu verwirklichen. Das Besondere ist, dass die Kamera selbst die erstellten Bilder bereits zu einem Video zusammensetzt und Ihr das Ganze nicht erst später mit Hilfe spezieller Software machen müsst. 

Wie geht man dabei nun vor? 

Im "Aufnahme Menu 2" geht man auf die Zeile "Intervallaufnahmen" und schaltet diese auf "Ein". Von hier aus geht es dann mit Rechtsklick weiter. Im nächsten Bereich kann man die Anzahl der Bilder (bis zu 999) einstellen, die Zeit bis zum Start der Aufnahmen und die Intervallzeit. Als letzten Punkt stellt man dann noch den Bereich "Intervallvideo" auf "Ein" und startet mit dem Drücken des Auslösers die Aufnahmen. 

Wenn die Aufnahmen fertig sind oder man diese abgebrochen hat, setzt die Kamera die Bilder zu einem Video zusammen, das bereits in der Kamera angesehen werden kann. Natürlich werden auch die einzelnen Aufnahmen gespeichert, so dass diese später ebenfalls verwendet werden können. 

Ich habe das kleine Video dann im "Movie Maker" von Windows (weil ich kein anderes Programm besitze) bearbeitet und die Ablaufgeschwindigkeit leicht gedrosselt. 

Ich finde diese Funktion wirklich sehr gut und freue mich schon auf weitere Anwendungen.

Freitag, 18. Juli 2014

Filter-Fiasko-Teil 6 oder "Plattenküche mit Hindernissen"


"Irgendwas ist ja immer!" - So könnte man diesen erneuten Exkurs auch betiteln...

Dieser Post soll eigentlich nicht mehr als ein "Quicktipp" sein...

Ich will dabei einen weiteren Aspekt einbringen, den man bei der Anwendung von Filtern, genauer gesagt von Plattenfiltern mit Haltern beachten muss. Das ist die Sonneneinstrahlung bzw. die Reflexionen der Sonne. 

Ich hatte schon seit einiger Zeit nach einer Location wie dieser gesucht. Ich fand das Motiv schön für Langzeitbelichtungen und Nachtfotos, war mir aber nicht bewusst, dass hier in der Nähe so eine Location zu finden ist. 

Nachdem ich entsprechende Hinweise bekommen hatte, bin ich sofort hingefahren, um mir die Szenerie anzusehen, die ersten Bilder zu machen und bei der Gelegenheit auch meinen neuen 0.9-Verlaufsfilter (mit weichem Verlauf) von Lee auszuprobieren. 

Nach einem fulminanten Wolkenbruch war der Himmel so schön, dass ich meinte, es wäre der richtige Zeitpunkt für ein paar Bilder mit Langzeitbelichtung.

Das ganze Procedere habe ich Euch schon in anderen Post beschrieben. Als Besonderheit habe ich, nach den Probeaufnahmen, den Verlaufsfilter positioniert, damit er den strahlenden Himmel abdeckt und dann noch den 3.0-er Filter eingesetzt, weil es schon ordentlich hell war.

Ich merke schon bei den Vorbereitungen, dass die Sonne etwa im 90°-Winkel neben mir stand und ordentlich brannte. Ja, und mit einer Belichtungszeit von dreißig Sekunden bei f16 bekam ich dann dieses Ergebnis: 


Was für ein Mist! Auch das Abschirmen nach Oben mit meiner Mütze brachte natürlich keine Änderung, da das Licht ja von allen Seiten "einfällt" bzw. von der hellen Umgebung wie dem grauen Betonboden abstrahlt.

Leider bin ich nicht im Besitz eines Schirmes oder Abdeckung, die es für manche Filtersysteme gibt, aber ich habe für diese Gelegenheiten einen schwarzen Schlauchschal, den ich über Objektiv und Filterhalter ziehe, nur diesen hatte ich blöder Weise nicht dabei! 

Das erste Bild dieses Posts konnte ich dann halbwegs ohne "Stich" machen, als die Sonne wieder etwas hinter einer Wolke verschwand, aber man konnte im Original dennoch die Verfärbung erkennen. Da es keine Bahnhof in Santa Fe ist, könnt Ihr Euch vorstellen, welche Farbe der Schotter eigentlich hat...

Naja, wie gesagt! "Irgendwas ist ja immer!"...

Wie macht Ihr das, vorausgesetzt Ihr arbeitet mit Plattenfiltern und Halten?

Ich freue mich auf Eure Kommentare und Hinweise!

Freitag, 4. Juli 2014

Nach dem Spiel, ist vor dem Spiel!...- Die Diva mag keinen Sport!


Ja, auch wenn ich meinen Post mit einem Zitat von Sepp Herberger beginne, geht es in diesem zwar auch um Sportfotografie, aber eben nicht um Fussball!...

Dennoch passt das Zitat sehr gut, aber dazu später mehr...

Nachdem ich "Madame" vom Service zurückbekommen hatte, war es am Wochenende Zeit sie mal wieder an "ihre Grenzen zu bringen". Daher habe ich eben keine Langzeitbelichtungen geplant oder sie mit auf einen Photowalk genommen, sondern es ging zum Sport. Genauer gesagt, zu einem Baseballspiel, der Bonn Capitals.

Ich wollte die "Diva" wieder im mehrstündigen Einsatz testen, mit dem 70-200-er Teleobjektiv, bei schnellem Serienbildmodus, im kontinuierlichem Autofokus und eben all den Dingen, die ich früher mit der D 7000 einfach gemacht habe und die diese problemlos "weggesteckt" hat...


 Bei der Sportfotografie geht es natürlich erst einmal um gute Vorbereitung. Ich hatte zwar den ganzen Fotorucksack mitgenommen, entschied mich aber in Ermangelung eines Doppelgurtes dafür nur die Diva und das Teleobjektiv an den Kameragurt zu schnallen und die OM-D E-M10 als Backup in die Jackentasche zu stecken.

Als ich in die Sportanlage kam, stellte ich fest, dass auch die beste Vor-Vorbereitung nichs nutzt, wenn das Event auf einmal auf einem anderen Platz stattfindet. Im Endeffekt war das aber gut, denn auf dem Platz, auf dem gespielt wurde, waren die Randzäune deutlich niedriger als im Hauptstadium und so musste ich mir um den Blick auf das Spielgeschehen keine größeren Sorgen machen. Im anderen Fall hätte ich nämlich bedenken müssen, wie man gute Aufnahmen durch einen Maschendrahtzaun macht!


Okay, ich hatte meine Position gefunden, die Spieler bereiteten sich vor und ich konnte noch einmal die Einstellungen an der Kamera durchgehen.

Abspeichern wollte ich in RAW und zwar primär auf die CF-Karte der Kamera. Dann den schnellen Serienbildmodus einstellen, Kontinuierlicher Autofokus und zwar mit neun...Nein, doch besser mit allen 51 Feldern (wie sich später herausstellen sollte, war 3-D die noch bessere Wahl!)...

Tja, und dieses Mal wollte ich den Rat von Ralf Brunner zum Thema: "Reportage- und Sporfotografie" berücksichtigen! Wenn ich schon nicht im M-Modus fotografiere, dann doch wenigstens im S-Modus, also der Zeitvorwahl oder auch Blendenautomatik.

Ich habe also bei ISO 100 zunächst einmal eine Belichtungszeit von 1/250 s eingestellt und mir vorgenommen, daran zu denken, die Zeit ggf. anzupassen...Sorry, Ralf! Aber ich habe auch wieder im der ISO-Automatik gearbeitet, alles andere war mir einfach zu heikel!...

Wow! Dann ging es auch schon los! Nach den ersten Bilder habe ich die Zeiten variiert, weil ich weder völlig eingefrorene Bewegungen haben wollte, noch völlig verwischte Bewegungen des Balles und der Spieler. 



Bei den genannten Belichtungszeiten kam es natürlich vor, dass ich noch relativ "offenblendig" also etwa mit f 5.6 fotografierte. Das klappte in Verbindung mit dem doch sehr sensiblen Autofokus der D 800 auch ganz gut, so lange sich die "Objekte" erstens verfolgen lassen und zweitens sich nicht aus der Ebene des Fokus herausbewegen. Dann besteht die Gefahr, dass die Bilder etwas "künstlerisch" werden. Ich wollte die Blende aber auch nicht mehr schließen, um eine größere Schärfentiefe zu bekommen, denn das hätte bei dem Hintergrund doch sehr vom Motiv abgelenkt. 

 
Die "Diva" hat sich wacker geschlagen, aber ich habe schon gemerkt, dass ich ihr sehr viel abverlangt habe. Natürlich gehe ich immer von der D 7000 aus, aber ich muss mir eben auch vor Augen halten, dass ich bei dieser Kamera keine riesigen EAW-Dateien produziere, die ja auch irgendwie bearbeitet werden wollen...

Am Ende, also nach ca. 600 Bildern, hat sich die "Diva" dann auch wieder leicht angefangen zu zicken, denn die Fokusfelder deuteten ein- oder zweimal an, den bekannten "Rundlauf" durch die zur Verfügung stehenden 51 "Stationen" antreten zu wollen, aber es blieb dann bei diesen Versuchen...

Als ich dann aber zuhause die Bilder gesichtet habe und bei meinen Favoriten auf die entsprechende Vegrößerung gestellt habe, hatte ich schon "die Tränen in den Augen", welche Details sich bei den Bildern zeigen!.

Ich habe dann ca. 30 Bilder ausgewählt, die ich bearbeitet habe und was soll ich sagen, sie sind so gut angekommen, dass ich wohl nicht das letzte Mal Bilder vom Baseball gemacht habe...