Sonntag, 31. März 2019

Bericht zur Fotoreise nach Portugal - Oder auch: " Einen Ablaufplan gibt´s für das Schuhwerk" (Teil 2)


Mittwoch, der 20.03.2019
Weiter geht die wilde Fahrt. Für uns geht es an diesem Tag mit einer dreistündigen Zugfahrt in den Süden Portugals, nach Lissabon. Die Hauptstadt des Landes ist etwa doppelt so groß wie Porto und ich bin sehr froh, dass auch das "Hotel Florida", in dem wir die nächsten Tage residieren, größer ist und wir schöne und geräumige Zimmer haben. 


Nachdem wir eingecheckt haben, geht es auch schon zur ersten Location. Der Ostbahnhof oder auch Gare do Oriente bietet  viele Möglichkeiten Architekturaufnahmen zu machen oder Szenen des täglichen Lebens. 
Die vom Fototrainer gestellte Aufgabe, einen Agenturauftrag von zehn Szenen des Bahnhofs zu erledigen, scheitert schon beim ersten Spot! Mit den Worten, dass Fotografieren verboten sei, werden Norbert und ich schon am ersten Take von der Security verscheucht. Bei der Frage nach dem Grund, weist man auf Norberts neue spiegellose Kamera von Nikon und sagt: "Professional Camera!!!" - Mich und meine OMD von Olympus würdigen sie keines Blickes, aber "Mitgegangen - Mitgefangen!"....


Okay, dann eben ohne Stativ. Es entstehen noch ein paar schöne Aufnahmen! 


Die zweite und letzte Location an diesem Tag ist die "Vasco-de-Gama-Brücke", die längste Strassenbrücke Europas. Das Bauwerk ist schon imposant! Alle Fotografen machen Panos oder Filterfotografie. Der Fototrainer gibt dabei wertvolle Tipps und unterstützt die Arbeiten. 


Die blaue geht in die goldene Stunde über und wir können uns nicht sattsehen. Obwohl die Ebbe kommt, gibt es immer neue Spots, die sich für Aufnahmen eignen. Das hat echt Spaß gemacht! 



Donnerstag, der 21.03.2019
Heute steht ein weiteres Highlight auf dem Programm. Wir wollen das Viertel "Alfama" besuchen und das mit der berühmten alten elektrischen Strassenbahn No. 28. Auch dieses Mal macht sich die Erfahrung unseres Fototrainers aus zehn Besuchen in Portugal bezahlt und wir besteigen die Bahn an der Endstation am alten Friedhof von Lissabon, der auch einen Besuch wert ist. 



Die Alfama bei besten "T-Shirt-Wetter" zu durchstreifen und nach immer neuen Motiven zu suchen, macht einfach einen Riesen-Spaß! Es gibt tolle Orte, die alten Straßenbahnen oder die Menschen aufzunehmen. Die zwei Stunden, die wir geplant haben, vergehen wie im Flug und ich bin von Lissabon echt fasziniert. 


So ursprünglich die Alfama auch ist, so interessant ist auch das Zentrum, das im 18-en Jahrhundert fast völlig zerstört wurde und somit Platz für neue Bauten gab. die ebenfalls sehr interessant sind. Wir sind hier am Tag hauptsächlich zum Locationspoting unterwegs, denn abends warten noch die "Elevatoren" und andere Überraschungen. 


Nachdem wir im Hotel die Stative geholt haben, umgehen wir auch am "Elevator de Santa Justa" die Touristenströme, in dem wir ihn von Oben betreten und die blaue Stunde auf der obersten Plattform erleben. Danach kann ich aber nicht anders, als auch noch ein Foto vom unteren Eingang zu machen. 



Dann kommt das Highlight des Abends! Es war schon tagsüber toll mit der Seilbahn "Ascensor de Gloria" zu fahren, aber Nachts ist es noch einmal ein ganz anderes Erlebnis. Wir fahren nach Oben und laufen dann den Weg wieder zurück. Im letzten Drittel des Weges habe ich mein Bild bereits im Kopf und für diese Aufnahmen im "Live-Composite" der OMD liebe ich meine Kamera! 



Freitag, der 22.03.2019
Der heutige Tag beginnt in Belém. Hier findet sich der bekannte Turm, das Seefahrer-Denkmal und ein schönes Kloster. Man darf aber auch nicht die Bäckerei vergessen, wo angeblich die "Wiege" der "Pasteis de Nata". Suchtfaktor! Café Americano und diese kleinen Törtchen mit Pudding. Ein Gedicht! 


An dieser Stelle möchte ich noch zwei brandheiße Tipps geben! Der erste ist, dass man beachten sollte, wann die Gezeiten sind. Sowohl beim Leuchtturm in Porto als auch am Turm von Belém waren wir leider als Ebbe war. Will man schöne Fotos, sollte man darauf achten. Ansonsten sind, wie bei vergleichbaren Motiven, die frühen Morgenstunden oder die Abendstunden eher geeignet, Fotos zu machen. Ja, oder man "cropt" eben, wie ich das hier gemacht habe...

Der zweite Tipp betrifft einen "Life-Hack"! Auch wenn man gewohnt ist, bei Fotoreise viel zu laufen, gibt es in Lissabon eine tolle Alternative. Tretroller mit Elektromotor, die man leihen kann. Was in Deutschland noch an Regularien scheitert, ist in Lissabon schon möglich. Einfach klasse, auf kleinen Distanzen mit diesem kleinen Flitzern dahinzugleiten! 


Den zweiten Teil des Tages verbrachten wir dann auf der anderen Seite des Tejo. Zunächst ging es zum "Cristo Rei", der siebtgrößten Christus-Statue der Welt. Wie Ihr auf dem ersten Foto des Postings sehen könnt, hat man einen wunderbaren Blick auf die zweite atemberaubende Brücke in Lissabon, die "Brücke vom 25 April". Einfach klasse! Was war ich froh, dass der Panoramakopf und der neue Stativkopf funktionierten. Bin mal gespannt, ob die High-Resolution-Aufnahmen auch geklappt haben!? Das MacBook gibt auch bei den einfachen Panoramen schon "White-Flags"!!!


Am späten Nachmittag ging es dann zu einem "Lost-Place". Vielen Dank, lieber Hans! Du hast uns Stellen gezeigt, die wir allein sicher nie gefunden hätten. Für die meisten unserer Gruppe stand dann Model-Fotografie auf dem Programm, aber ich streifte lieber durch die große Anlage und machte meine Bilder. 
Danach ging es zur goldenen Stunde noch auf einen Anleger und der tolle Tag ging zu Ende. Ich war richtig überrascht, dass wir nur ein paar Gehminuten entfernt noch zwei gute Restaurants fanden und in einem haben wir den schönen Abend beendet. 



Samstag, der 23.03.2019
Heute ist Abreisetag! Aber es wäre nicht der Reiseanbieter meines Vertrauens, wenn die begleitenden Trainer nicht auch noch an diesem Tag ein Programm aus dem Ärmel schüttelt. So ist es auch heute! Wir verabreden uns, dass wir auf den Wochenmarkt bzw. die Fressmeile am Mercado da Ribeira
Ich hatte das große "Besteck" schon im Rucksack verpackt und zog an diesem Tag nur mit einer alten EM-!0-Mark I los. Mann, wie liebe ich diese Perspektive! Man hat die Kamera an einem Nackenband, den Monitor ausgeklappt und läuft durch die Szene. Einfach klasse, was sich aus diesem Winkel für Bilder ergeben! 




Zusammenfassung: 

Es war vollkommen richtig, diese Reise zu machen. Portugal und besonders Porto und Lissabon sind eine Reise wert. Ich würde mir wünschen, dass es eine "Advanced-Version" gibt oder dass ich noch die Gelegenheit für weitere Besuche habe. 
Ich fand die Reihenfolge genau richtig! Porto war gut zum Ankommen, aber Lissabon hat mich mehr in seinen Bann gezogen. Ich bin mit 3700 Bildern wiedergekommen und mit vielen Eindrücken, die erst einmal verarbeitet werden müssen. 
Ich mag den Fado, bin ein Fan des Portwein geworden und fasziniert von der Kultur der Ginjinha-Kneipen. Ich mag den Stockfisch und die Sardellen aus der Dose, die hier perfektioniert wurden. Und, und, und...
Fotografisch haben sich auf dieser Reise zwei Dinge gefestigt. Ich brauche ein "kleines" und ein "großes" Set. So langsam habe ich meine Versionen gefunden! Wenn Ihr möchtet, dann kann ich Euch gerne darüber erzählen. 

Jetzt werde ich noch einen Tawny trinken und freue mich auf Eure Fragen und Kommentare! 

Bleibt mir gewogen!

Euer 

Doc Minten

Bericht zur Fotoreise nach Portugal - Oder auch: " Einen Ablaufplan gibt´s für das Schuhwerk" (Teil 1)


Das war die Antwort, die ich erhielt, als ich nach demselbigen für die Fotoreise anfragte und ich muss gestehen, dass das passte. Gelaufen sind wir einiges in dieser Woche in Porto und Lissabon. Dafür wurden wir aber auch von tollen Motiven und gutem Essen und Trinken belohnt. 

Ich werde Euch in diesem Posting etwas über die Erlebnisse berichten und Euch einige Fotos zeigen. Wer mehr Fotos sehen möchte, der kann sehr gerne die Galerie auf 500px besuchen, auf der ich meine Lieblingsbilder zeige. 


Sonntag, 17.03.2019: 
Ja, so ich etwa habe ich mich gefühlt, als es am frühen Morgen von Düsseldorf mit einem entspannten 2,5 Stunden-Flug nach Porto ging. Nein, Spaß beiseite! Das ist eins meiner Favoriten, das ich in der alten Straßenbahn in Porto aufnehmen konnte. 

Vom Flughafen fuhren wir, mein lieber Fotokumpel Norbert und ich, ins Hotel, das wir für die nächsten drei Tage bewohnen würden. Das "Hotel Da Bolsa" liegt schön zentral und ist ein guter Ausgangspunkt. Die Zimmer haben allerdings die Größe von Klosterzellen, aber  man ist ja eh nur zum Duschen oder Pennen dort, also okay! 


Mittags treffen wir den Fototrainer Hans Altenkirch, der die Reise begleitet und die anderen Teilnehmer. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde geht es in die Stadt und ans andere Ufer nach Villanova de Gaia. Wir sehen uns schon einmal die eine oder andere Location für die kommenden Tage an und lassen es uns dann zur blauen Stunde bei einem Glas Portwein gutgehen. 



Porto ist ein schönes Städtchen, etwa so groß wie Bonn und es lädt zu Reise- und Architekturfotografie ein. Es gibt aber auch schöne Motive für die Streetfotografie. 



Montag, der 18.03.2019 
Die Nacht war kurz, denn es ging um fünf Uhr zum Sonnenaufgang an den Fluss. Wir bleiben auf der Porto-Seite, um die Eisenbrücke vor der aufgehenden Sonne zu fotografieren. Komisch, wir sahen bis etwa 07:30 Uhr keinen Menschen. Muss wohl keine Frühaufsteher in Porto geben. 
Nach dem Frühstück im Hotel ging es dann mit der "Electrifico" der alten Strassenbahn zum "Molhe do Douro", einem Leuchtturm, den wir aber leider bei Ebbe erreichten und so auf spektakuläre Bilder in der Brandung verzichten mussten. 


Wieder in Porto ging ein Teil der Gruppe zum Kloster, um Panoramafotografie zu machen und ich entschloss mich zur Streetfotografie. Ich habe dabei sowohl mit der Digitalkamera Aufnahmen gemacht, als auch die analoge Leica benutzt, wenn ein Motiv mir gefiel. Den externen Belichtungsmesser, den ich mir noch vor der Reise besorgt hatte, habe ich aber kaum verwendet. 
Zum Sonnenuntergang trafen wir uns dann wieder in Gaia, um Panoramen von Porto zu machen. Ein Bild davon seht Ihr am Anfang des Berichtes. - Ach, ja! Das wollte ich noch erzählen! In Hongkong war mir der Kopf meines Feisol-Stativs kaputtgegangen und ich habe mir für die Reise noch ein Rolleistativ gekauft. Da es mir aber zu groß und zu schwer war, habe ich lediglich den Stativkopf (Rollei T5S-MarkII) mitgenommen, den ich auf mein Reisestativ geschraubt habe. Das war eine sehr gute Lösung! Allein den Kopf zu kaufen, hätte also auch gereicht. Tja! ;) 



Dienstag, der 19.03.2019 
Heute habe ich mir den Sonnenaufgang gespart und lieber ausgeschlafen. Das Programm des Tages ist aber nicht weniger umfangreich, als in den letzten Tagen. Zunächst geht es zum Bahnhof Sao Bento, der für seine großen Fliesenbilder in der Vorhalle bekannt ist. 


Natürlich kann man im und um den Bahnhof auch wieder tolle Streetaufnahmen machen. Es gibt wirklich Motive in Hülle und Fülle. 


Die nächste Station ist das "Casa de Musica", das Konzerthaus von Porto, das durch sein besonderes Aussehen bekannt ist. Hier gelingen, wenn nicht gerade hunderte Kinder auf einem Schulausflug die Szene beherrschen, wunderbare Architekturaufnahmen, die das Gebäude in der wellenförmig-gestalteten Umgebung erfassen. 


Aber auch in diesem Viertel sollte man die Augen aufhalten, denn es gibt genug Motive, die man fotografieren kann. Ich habe auch hier analog und digital fotografiert. Bin schon gespannt, ob die Bilder auf dem Film etwas geworden sind. 


Und weiter geht die wilde Fahrt! Am frühen Nachmittag nehmen wir an einer Führung durch den "Palacio da Bolsa" teil, der nur ein paar Schritte von unserem Hotel entfernt ist. Es ist echt ein Palast und es wundert eigentlich, das er als Börse oder Handelsgericht genutzt wurde. 


Sind die "Backblech-Fotografen" weitergezogen, hat man Zeit um die Räume auf sich wirken zu lassen. Obwohl ich sonst eher zurückhaltend mit HDR-Bildern bin, finde ich aber, dass sie hier gut sind, um den Prunk und das Leuchten wiederzugeben. 


Ja, und dann kommt der krönende und kulinarische Abschluss des Aufenthalts in Porto. Wir machen am Abend eine Führung in Kellerei von Sandeman. Es ist spannend und interessant, was man hier über die Herstellung des Portweins erfährt und natürlich darf auch eine Probe nicht fehlen! 


Am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug für etwa drei Stunden in den Süden, nach Lissabon. Davon werde ich Euch im zweiten Teil erzählen.