Dienstag, 13. Juni 2017

Bericht über den Workshop "Die Fliegende Kamera!" - Oder: "Pilot auf Knopfdruck!"...


"Meine Herren! Sobald Sie den Startknopf gedrückt haben, sind Sie nicht länger Fotograf! Sie führen ein Luftfahrzeug und nehmen damit an der allgemeinen Luftfahrt teil. Sie sind jetzt Pilot!"...

Ich sitze am 09. und 10.06. 2017 auf dem Oberstdorfer Fotogipfel im Workshop "Die Fliegende Kamera" von und mit Paul Eschbach, kann nur erahnen, was mich in den kommenden zwei Tagen erwartet und frage mich, ob es wirklich eine gute Idee war, dass ich mich näher mit dem Fliegen und Fotografieren mit einem Multicopter befassen wollte...

Ich kann Euch aber an dieser Stelle schon einmal sagen, dass ich darauf noch keine endgültige Antwort habe (#warumhabeichmirkeinmakroobjektivgekauft?!), aber dass ich nach diesem guten und intensiven Workshop ein kleines bisschen "schlauer" bin...


Wie wahrscheinlich mancher andere habe ich mir gedacht, dass Fotografieren und Filmen aus der Luft eine neue Perspektive, ja neue Möglichkeiten geben. Dass man sich einfach so einen Multicopter kauft, das Ding in der Walachei aufsteigen lässt und sich nicht großartig darum schert, was passieren könnte und schon gar nicht darüber nachdenkt, ob das da, wo ich gerade bin, überhaupt gestattet ist. 

Da sitze ich nun in dem Workshop und das Gefühl, dass Deutschland an Reglementierungen "erstickt", will zwar nicht direkt verschwinden, weicht aber mehr und mehr der Einsicht, dass ich mir ohne Training, einem Führerschein und schon gar ohne Versicherung, auch keinen Porsche Carrera kaufe, um zuallererst mit 300 km/h über die nächste Autobahn zu jagen. 

Na, gut! Es fällt schon schwer, die ganze Vorschriften und Begriffe zu verstehen, aber Paul Eschbach versteht es, die trockene Materie gut zu erklären. Er erläutert Schritt für Schritt die wesentlichen Rahmenbedingungen, erklärt welche fünf wichtigen Fragen(!) man sich vor jeden Flug stellen sollte und wie man sie beantwortet und dann geht es zum ersten Flug! 

Okay, wir sitzen zunächst am Simulator! Aber seien wir doch mal ehrlich! In der Regel fliegt da oben irgendwann ein ordentlicher Geldbetrag herum!? Oder etwa nicht? - Anders ausgedrückt! Den Porsche Carrera fahre ich auch nicht beim ersten Mal auf dem Nürburgring!...Und ein paar Videos aus dem Internet bestätigen wieder einmal, dass kein Fehler so dumm ist, dass ihn nicht irgendein "Pilot" auch schon gemacht hat. 

Nachmittags (ich hatte mir in der Mittagspause dann doch mal ein gutes Makroobjektiv zum Testen ausgeliegen!) ging es dann nach draußen für die ersten praktischen Erfahrungen. Auch hier wies uns Paul Eschbach sehr professionell ein und führte uns die wichtigsten Dinge erst einmal selbst vor. Danach durften wir, die Teilnehmer, die ersten Erfahrungen mit dem Umgang des Copters machen. 

WOW! Wie geil ist das denn! Es macht richtig viel Spaß so einen Copter zu fliegen und es ergeben sich wirklich ganz neue Perspektiven. Ach, ich kann es eigentlich nicht beschreiben! 

Tja! Jetzt sitze ich zuhause und lasse die Eindrücke Revue passieren! Hat es sich gelohnt den Workshop zu machen? Definitiv! Ich bin froh, dass ich auf diese Weise einen Überblick erhalten habe und den kommenden gesetztlichen Änderungen mit "Copter-Führerschein" relativ gelassen entgegen. 

Ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass ich mehr über die einzelnen Multicopter erfahre, die sich auf dem Markt befinden und auch mehr über die so genannten "smarten" bzw. zusätzliche Funktionen lerne, aber das ist Leiden auf hohem Niveau!

Ob ich mir jetzt einen Multicopter kaufe? Das werde ich mir überlegen müssen. Ich fühle mich aber für diese Entscheidung deutlich besser informiert, als ich es vorher war. 

Jetzt sehe ich mir Videos an, die mit Multicoptern gemacht wurden und muss bei manchen "die Luft durch die Zähne ziehen"! Um bei meinem Beispiel zu bleiben, nur weil ich mir einen Carrera kaufen kann, muss mir klar sein, dass ich nicht allein auf der Welt bin. Das Wort heißt "Verantwortung" und die hat uns Paul Eschbach übergeben!

Wie steht Ihr zu dem Thema? 

Schreibt mir Eure Kommentare!

Bis bald! 

Euer 

Doc Minten


Montag, 12. Juni 2017

Oberstdorfer Fotogipfel 2017 - "Licht und Schatten"...


Liebe Blogleser!

Jetzt bin ich gerade wieder einen Tag vom Fotogipfel in Oberstdorf zurück und meine Erinnerungen sind noch so frisch, dass ich Euch meine Eindrücke schildern kann. 

In diesem Posting werde ich nicht über den zweitägigen Workshop berichten, den ich während des Fotogipfels besucht habe. Das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen und daher geht es hierund jetzt über die Veranstaltung im Allgemeinen. Ich kann leider auch nix zu den tollen Ausstellungen sagen, denn ich hatte einfach keine Zeit, aber dazu später mehr...

Der diesjährige Fotogipfel war die fünfte Auflage und stand bei der Planung für 2017, muss ich ehrlich gestehen, in Konkurrenz zu Veranstaltungen wie dem "Umweltfotofestival »horizonte zingst« 2017" oder der "Photo + Adventure" in Duisburg. 

Ich habe jetzt keine direkten Vergleichsmöglichkeiten, aber der Fotogipfel in Oberstdorf"wirkt "klein" und überschaubar! Das täuscht aber, denn obwohl die Stände der kommerziellen Anbieter mehr oder weniger in das Foyer des Veranstaltungscenters passen, verteilen sich die Veranstaltungen und Ausstellungen auf das ganze Stadtgebiet und die Umgebung, einschließlich der Berge! 

Ich denke mal, man muss diese Region, das Ambiente und auch das eigentliche Konzept des Fotogipfels mögen und das tue ich auch!. Bin ich im letzten Jahr vor allem hinfahren, weil es das allererste Mal war, dass eins meiner Fotos (#boahichkanndasfotonichtmehrsehen) auf einer Veranstaltung wie dieser gezeigt wurde, war es in diesem Jahr, dass ich unbedingt mehr über die Fotografie mit Drohnen oder Multicoptern erfahren wollte und wusste, dass es einen zweitägigen Workshop zum Thema geben würde. 

Überhaupt gab es in der Zeit vom 07. bis 11. Juni eine Vielzahl höchstspannender Workshops von tollen und zum Teil hochkarätigen Fotografen. Ich habe allerdings, wie im letzten Jahr, den Fehler gemacht, erst am Vorabend meines Workshops anzureisen und so hatte ich kaum bis gar keine Zeit oder Gelegenheit, die Ausstellungen und Workshops dieser Fotografen zu besuchen. 

Gelegenheiten zum Austausch gab es aber dennoch, was ich dem fast schon familliären Ambiente des Fotogipfels zuschreibe. Ich fand es klasse und inspirierend am Abend auf der Plaza vor dem Oberstdorfhaus mit Fotografinnen und Fotografen quatschen und fachsimpeln zu können, ihnen "Löcher in den Bauch" zu fragen oder einfach den Geschichten zu lauschen und mit ihnen zu lachen. 

Das war jedoch eher ein "Zufallsprodukt" und führt mich zum einzigen Kritikpunkt, den ich habe! Wo bitte schön, war das "Konzept" oder der Plan für die Gestaltung der Abende!? Als ich am ersten Abend auf der Plaza saß, dachte ich noch, dass die gute Bergluft die Teilnehmer der Workshops um 20:30 Uhr in´s Bett zwingt, aber zumindest am Samstag stellte ich fest, dass meine Vermutung falsch war! Hatte ich mich als Teilnehmer eines Workshops noch am Vortag bei einer guten Veranstaltung der Firma Olympus gut unterhalten gesehen, war das "Hauptabend" der Woche nicht mehr der Fall! 

Ja, natürlich hätte ich der "Einladung" folgen können, eine Veranstaltung mit Fotoausstellung im Oberstdorfhaus zu besuchen, aber das wollte ich nicht! Es war ein wunderschöner und warmer Sommerabend und ich wollte lieber draußen sein! Wo war das Alternativprogramm? Die "Würdigung" der Workshops und deren Teilnehmer, die am gleichen Tag stattgefunden hatten? Wo war das Programm an der Plaza? An der ein großer Bierstand, eine Grillstation und eine leere Bühne einen aussichtslosen Kampf bestritten? 

Ich spreche nicht von "Frontal-Bespassung", aber ich hätte mir (als Kunde und Teilnehmer) etwas mehr Beachtung gewünscht und da hätten ein oder zwei kleinere Beträge zu Schwerpunkthemen des Tages bzw. den stattgefundenen Workshops sicher eine Bereicherung zu den gezeigten Bildern auf der LED-Wand bedeutet...

Fazit: Ich habe die Veranstaltung sehr genossen und muss mir unbedingt mehr Zeit für das ganze Angebot nehmen. Ich glaube fest an das gute Grundkonzept des Fotogipfels und würde mir die angesprochenen Anpassungen wünschen um zu sagen: "I´ll be back!" 

Euer 

Doc Minten