Sonntag, 21. April 2013

Auftragsarbeit - oder was man besser nicht machen sollte...

Man lernt nie aus, soviel kann ich schon einmal sagen...und ich bin froh, dass ich nicht von der Fotografie leben muss...

Nun einmal der Reihe nach! Im Familienkreis stand die Kommunion an. Hier trat bereits der Kardinalfehler auf! - "Helmut, Du hast doch so eine tolle Kamera und Du fotografierst doch so gerne!" - Nein, hier hätte ich bereits "Stop" sagen müssen...habe es aber nicht getan.

Eine Kommunion ist ein wichtiges Ereignis, die Situationen lassen sich nicht wiederholen und daher verlangt es Expertise, gute Vorbereitung, ein professionelles Vorgehen und erstklassige Logistik!
Tja, und das war das Problem!

Im Nachhinein muss ich sagen, dass fast alles schief gelaufen ist und ich froh sein kann, dass die Kirchengemeinden einen professionellen Fotografen engagiert hatten, der nun sicherstellt, dass die klassischen Bilder, die später die Fotoalben schmücken sollen und werden, gemacht wurden.

Expertise und gute Vorbereitung. Hier war schon die erste Lücke. Ich habe mir keine Gedanken gemacht, wie die Zeremonie abläuft. Ich habe keine Vorgespräche mit der Familie geführt, habe nicht in der Kirche gefragt, ob Fotografieren (von mir) gewünscht und erlaubt ist. Ich habe auch nicht überlegt, welche Ausrüstung ich brauchen würde um unter den Lichtverhältnissen zu arbeiten und ob ich Zeit haben würde, Objektive zu wechseln oder eine zweite Kamera vorgehalten. Also: "Zero points!"

Also kam der große Tag! Es stand die Kommunion von über dreißig Kindern aus vier Pfarreien an. Rucki-zucki, war die Kirche brechend voll! Damit gab es schon das erste Problem! Wo am besten aufstellen? Ich entschloß mich erst einmal mit der 28-75mm-Linse ein paar Eindrücke von der Kirche zu sammeln. Mist! Typische Kirchenbeleuchtung! Also ISO rauf, sonst gibt es nur matschige Bilder!...

Danach fand ich am Seitenschiff eine gute Positon. Nun musste ich aber auf das 70-200 mm, 2.8 von SIGMA wechseln. Damit bekam ich zwar entsprechende Fotos, aber konnte keine Bilder mehr machen, die "normale" Brennweite oder Weitwinkel gebraucht hätten (Prima, keine zweite Kamera dabei und auch kein Telezoom!)...

Dann kamen die Kinder und dutzende von Müttern und Vätern mit IPhones und kleinen Knipsen strömten wie die Paparazzi ins Mittelschiff, um ihre Liebsten beim Einmarsch zu fotografieren. Ihr könnt Euch vorstellen, dass ich hier nicht die besten Bilder gemacht habe. Zu diesem Zeitpunkt sah ich aber den Fotografen von dem ich annahm, dass er der "Profi" sei und war etwas beruhigter.

Naja, eigentlich nicht! Denn ich musste meinen Rucksack im Auge behalten, wollte dennoch von der Kommunion etwas mitbekommen und Fotos von UNSEREM Kommunionskind machen. Der pure Stress! Beim zweiten oder dritten "Vorstoss" hatte ich plötzlich eine Mitarbeiterin der Gemeinde neben mir stehen, die mir und anderen "Hobbyknispern" zuzischte, dass wir das Fotografieren bzw. das Stören zu unterlassen hätten...Ich wusste ja, dass die Fotos (nicht von mir) gemacht werden würden und so trat ich "den Rückzug" an. 

Puuh, das wird mir eine Lehre sein! Erst einmal ist das nicht meine Art der Fotografie und wenn sollte ich mehr darüber wissen und mich darauf besser vorbereiten. Zweitens ist die Vorbereitung auf das Event an sich, eine Sache, die ebenfalls vollste Konzentration und strategisches Vorgehen verlangt. Drittens muss die Technik zur Aufgabe passen und sollte entsprechend zur Verfügung stehen.

Was habt Ihr denn für Erfahrungen mit diesen Situationen gemacht?

Freue mich über Eure Kommentare.

Helmut



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