Sonntag, 4. August 2019

Von der Idee zum Bild - Oder was bei einem Shooting alles daneben gehen kann!


Liebe Blogleser, 

Jetzt kann ich darüber schmunzeln, aber das Wochenende mit geplanten Shootings hat mich fast um den Verstand gebracht. 

Ich hatte immer mal im Kopf, im Sommer ein Fotoshooting zu machen mit dem Motto "Hippie-Style". Dabei wollte ich einen alten VW-Bus und ein paar Models in entsprechender Klamotte an einem See oder Strand in Szene setzen. Soweit der Plan! 

Mit meinem lieben Freund und Fotokumpel Norbert habe ich mir einen guten Partner für diese Idee gesucht und gefunden. Er war von der Idee angetan und so begannen wir mit den Vorbereitungen: 

  • VW-Bus - Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was es für eine Mühe macht, für ein paar Tage oder ein verlängertes Wochenende einen alten VW-Bus, egal welcher Baureihe, im Köln-Bonner-Raum oder Ruhrgebiet zu mieten. Die Dinger sind monatelang im Voraus vergeben oder es kommt nur eine Langzeitmiete in Frage. - Am Ende hatten wir Glück, aber dafür musste das Shooting leider nach Berlin verlegt werden!!! 
  • Location - Ja, Ihr habt richtig gelesen. Das Shooting musste wegen der Verfügbarkeit des Busses in und um Berlin stattfinden. Ich langweile Euch nicht mit Kleinigkeiten, wo zum Beispiel fahrtechnisch gut gelegen, das Hotel zu buchen ist oder wo man sich ggf. mit den Models treffen kann, um zum Shooting zu fahren. Nein! Es ware die Locations selbst! Weder Norbert noch ich hatten Ortskenntnisse und so verging viel Zeit damit, befreundete und bekannte Fotografen zu fragen oder selbst in Kleinarbeit mögliche Spots zu finden. Aus beiden Bereichen haben wir uns dann die jeweilige Orte für die zwei geplanten Tage zusammengestellt. 
  • Models - Manchmal denke ich, naiv wie ich bin, dass eine gute Idee und der gebotene Aufwand so interessant für Fotomodelle sein könnte, dass sich aufgrund der Erweiterung des Portfolios eine Zusammenarbeit mit "TfP"-Rahmen ergibt!? - HAHA! Wir haben weder auf die Anzeigen in entsprechen Gruppen der sozialen Netzwerke noch auf Anzeigen auf gängigen Internetseiten auch nur eine Antwort bzw. Bewerbung erhalten! ZERO! NADA! NIX!!! Das war schon sehr enttäuschend. - Nachdem wir bereit waren, auch hierfür Geld in die Hand zu nehmen, hatten wir genug Bewerberinnen, um drei Shootings zu planen. 
  • Dies-und-das - Technisch gab es zum Glück keine Schwierigkeiten. Aufgrund von Norberts Erfahrungen und seinem Bestand an Licht- und Blitztechnik waren wir auf alle Lichtsituationen vorbereitet. - Da unsere Models aber die Hippie-Zeit nur aus Erzählungen kennen, war der Bestand an Kleidung und Accessoires doch eher spärlich bis nicht vorhanden. Hier habe ich für einen kleinen Taler verschiedene Sachen aus Fernost ersteigert und besitze jetzt einen Koffer voller Klamotten in Damengröße 36!!!
Die Tage bis zum Wochenende des Trips nach Berlin (aus dem mittlerweile eine 4-Tage-Tour geworden war) vergingen wie im Flug. Letzte Abstimmungen über Ideen und Klamotten, das Hin- und Herschicken der Verträge usw. und so fort...

Ein paar Tage vor dem Termin dann die große Schreckensnachricht! Der schöne Bulli hatte einen Motorschaden und der Verleih war geplatzt. Kein Ersatz, schon garnicht in der Kürze der Zeit beschaffbar. Nach dem ersten Schock entschlossen wir uns mit dem Thema "Cruel-Summer" ein altes Cabriolet zu mieten und die Ideen dennoch irgendwie umzusetzen. Allerdings hatten wir den Wagen nur einen Tag und somit waren auch die Grundidee und die Locations für den ersten Shootingtag hinfällig. 

Hier bewundere ich Norberts Gelassenheit. Hätte ich fast das ganze Wochenende am liebsten komplett abgesagt, blieb er völlig gelassen und weil er dennoch glaube, dass es eine tolle Zeit werden würde, wollte er das Ganze durchziehen und das haben wir dann auch gemacht! 

Nach einer entspannten Anreise am Vortag konnten wir uns am Freitag ins Getümmel stürzen, was in Anbetracht der tropischen Temperaturen in Berlin nicht die größte Freude war. Wir zogen durch die Stadt und machten ein paar Bilder, aber eigentlich waren wir noch auf der Suche nach einer Location. Wir hatten zwar die Hilfe eines ortsansässigen Fotografen, entschieden uns aber dann für zwei Spots, die wir beide selbst im Kopf hatten. Den Sacrower See und die Glienecker Brücke. Hier haben wir dann sehr gut und toller Stimmung Bilder gemacht. Das sollte am nächsten Tag schwieriger werden! 

Am Samstagmorgen, später als uns lieb war, holten wir das Cabriolet irgendwo in Berlin ab und mussten dann "Gas Geben", denn wir wollten um 12:00 Uhr an unserer Location sein. Das scheiterte aber leider an zwei Dingen. Erstens konnte und wollte der Verwalter des Geländes uns erst um 13:00 Uhr einlassen und zweitens verfuhren wir uns tüchtig. 

Damit war die Planung dahin! Unsere geplante Pause am Mittag gestrichen und ich musste im fliegenden Wechsel zum Bahnhof nach Oranienburg rasen, um das zweite Model abzuholen, während Norbert allein weiter shooten konnte bzw. musste. 

Als ich gerade am Bahnhof wartete, hatte ich zwei Anrufe auf meiner Mailbox. Der Verwalter beschwerte sich, dass ich Besuch hätte und er nicht meine Empfangsdame sei und der zweite Anrufer war ein befreundeter Fotograf aus Berlin, dessen Besuch ich völlig verdrängt hatte. 

Am Ende wird alles gut! Nur dazwischen kann es echt Sch... sein! Wir haben noch in die späten Abendstunden fotografiert und waren danach echt platt. Es war dennoch eine tolle Zeit und ich hoffe, dass Euch die Ergebnisse der "Cruel-Summer-Tour 2019" gefallen. Das lag unter anderem auch an unseren Modellen, bei denen ich mich an dieser Stelle noch einmal bedanke. Es war lustig und toll mit Euch! 

Ja, das war der Bericht zum Fotoshooting mit all seinen Tücken. Habt Ihr schon ähnliche Erfahrungen gemacht?! 

Bleibt mir gewogen! 

Euer 

Doc Minten


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen